Dekubitus
Antidekubitushilfsmittel
Körperzonen mit einem erhöhten Dekubitusrisiko (Druckgeschwüre)*, wie z.B. Knochenvorsprünge an Ferse und Knöchel, werden im Sitzen und Liegen langfristig oft hohem Druck ausgesetzt, sodass es zu Rötungen und Wunden im betroffen Bereich kommen kann.
Um diesen Druck gleichmäßiger zu verteilen und der Bildung von Wunden entgegenzuwirken, wird eine Entlastung des Druckpunktes durch die Verbreitung der Auflagefläche des gefährdeten Bereichs angestrebt.
Das Mikroklima wird durch die Verringerung des Feuchtigkeitsgrades und der Luftzirkulation um den gefährdeten Abschnitt verbessert.
Was ist ein Dekubitus?
Ein Dekubitus entsteht, wenn eine Körperstelle nicht mehr richtig durchblutet wird, da ein langfristiger Druck von außen auf die Stelle wirkt. Es kommt zu immer mehr Schäden des Gewebes, je länger dieser Druckpunkt nicht entlastet wird. Viel liegen oder sitzen sind dabei die Hauptursachen für die Entstehung eines Dekubitus.
Die unterschiedlichen Schweregrade des Dekubitus unterscheidet man wie folgt:
Dekubitusgrade
Grad 1 Nicht wegdrückbare Rötungen bzw. Rötungen, die erst nach längerer Zeit verschwinden, wenn kein Druck mehr auf die betroffene Hautstelle kommt.
Grad 2 Teilverlust der Haut, wassergefüllte Blasen oder oberflächliche Wunden.
Grad 3 Vollständiger Hautverlust, offene aber nicht tiefe Wunden, Taschenbildung.
Grad 4 Vollständiger Gewebeverlust, offene, tiefe Wunden, Knochen oder Sehnen liegen frei.
Hilfsmittelübersicht zur Vorbeugung und Dekubitustherapie
Weichpolstersitzkissen (Schaumstoffsitzkissen)
Häufigste Arten:
1. Konturgeformtes viscoelastisches Kissen (z.B. Contura von der Firma Kubivent)
2. Schaumstoffsitzkissen mit herausnehmbaren Würfeln (z.B. Thera Cubus von der Firma Kubivent)
Contura Kissen Kubivent
Thera Cubus Kubivent
Beschreibung: Viscoschaumsitzfläche (weich/einsinkend) oder herausnehmbare Schaumstoffwürfel aus Gitterstruktur
Einsatzbereich: passive, vielsitzende Nutzer im Rollstuhl oder Sessel/Sofa
Vorteile:
-Waschbarer Inkontinenzsitzbezug mit Reißverschluss,
-Verbesserung der Sitzstabilität und den Sitzkomfort
-Die Sitzbeinhöcker werden entlastet durch eine gleichmäßige Druckverteilung
Weichlagerungsmatratze
Weichlagerungsmatratzen sind klassische Schaumstoffmatratzen, wobei durch unterschiedliche Schaumstoffarten eine Druckentlastung bewirkt wird. Weichlagerungsmatratzen sind bis zu einem Dekubitus Grad 3 geeignet.
Weichlagerungsmatratze
Wenn die Weichlagerungsmatratze nicht mehr ausreichend ist
Ist aufgrund einer Diagnose oder eines Dekubitus Grad 4 eine Weichlagerungsmatratze nicht mehr ausreichend, wird eine Wechseldruckmatratze eingesetzt.
Eine Wechseldruckmatratze besteht aus einer Reihe verschiedener luftgefüllter Kammern, welche durch die abwechselnde Befüllung und Entleerung eben jener für einen flächendeckenden Druckausgleich sorgt. Ein Motor steuert diesen Vorgang automatisch.
Wechseldruckmatratze nicht unbedingt geeignet
Für Personen mit z.B. Demenz oder Parkinson, geräuschempfindlichen Personen oder bei Patienten mit Schmerzen ist diese Matratze nicht geeignet. Durch das ständige auf- und abpumpen kann der Allgemeinzustand stark verschlechtert werden. außerdem kann es zu Orientierungsproblemen und einer Schmerzförderung kommen.